Free/Libre Open Source Software

Der aus dem amerikanischen stammende Begriff Free/Libre Open Source Software (zudem kurz FLOSS) bezeichnet Software die möglichst frei und quelloffen ist. D.h. die Software darf beliebig genutzt, manipuliert und weitergegeben werden und die Quelltexte sind öffentlich einsehbar. FLOSS ist häufig kostenlos, jedoch nicht zwingend. Die spezifischen rechtlichen Details bestimmt der genaue Wortlaut der verwendeten FLOSS-Lizenz. Man unterscheidet Lizenzen mit und ohne Copyleft, also ob und wie die FLOSS zusammen mit proprietärer Software verwendet werden darf. Freizügige Lizenzen (z. B. MIT-Lizenz) legen Wert auf die unkomplizierte Weitergabe unter beliebiger Lizenz, während restriktive Lizenzen (z. B. GNU General Public License) die Freiheit der Software bis zum Endbenutzer garantieren möchten.

Im Jahr 1969 wurde Software erstmals unabhängig von der Hardware verkauft, was zur Entstehung einer unabhängigen Softwarebranche führte.[1] Die Quelltexte der Unternehmen waren urheberrechtlich geschützt, doch für die kompilierten Quelltexte war das vorerst umstritten. Dies wurde von (freien) Entwicklern ausgenutzt, um Programme zu kopieren und für ihre Zwecke zu verändern. Als 1983 in einem Präzedenzfall geklärt wurde, dass Maschinencode durch das Urheberrecht geschützt ist und es praktikabel wurde, Software nur noch kompiliert als Maschinencode auszuliefern, konnten die Unternehmen ihre proprietäre Software wirkungsvoll schützen.

Daneben gab es den Wunsch vieler Entwickler nach freier Software und freiem geistigen Eigentum, die sich in verschiedenen Strömungen und Projekten manifestierte. 1983 gründete Richard Stallman das GNU-Projekt, um ein freies unixähnliches Betriebssystem zu schaffen, und 1985 die gemeinnützige Free Software Foundation, um freie Software zu fördern. Es entstand eine große Community, die zusammen quelloffene Software entwickelte. Um den Unternehmen die Ideen besser vermitteln zu können, wurde der Begriff Open Source ausgewählt und 1998 dafür die Open Source Initiative gegründet. Da man sich nicht auf einen Begriff einigen konnte, existieren beide parallel. Die Free Software Foundation betont dabei die Nutzerrechte, die Zusammenarbeit und die soziale Ethik des Teilens von Software. Die Open Source Initiative betont die Zusammenarbeit, die technische Exzellenz und die Qualität des Quelltexts.

Die Bezeichnung Free and open-source software (FOSS) umfasst beide Strömungen. Weil free im Englischen auch kostenlos bedeuten kann und FOSS somit als „kostenlose quelloffene Software“ missverstanden werden kann, bevorzugen die Anhänger der freien Software die Bezeichnung Free/Libre Open Source Software (FLOSS). Die Verwendung dieser Begriffe kann je nach Fachgebiet, Region und Gemeinschaft variieren.

  1. heise online: Vor 50 Jahren: Unbundling – Impuls für eine unabhängige Softwareindustrie. 23. Juni 2019, abgerufen am 16. Mai 2023.

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